Nebenschilddrüsen
Der Mensch besitzt vier, circa linsengroße Nebenschilddrüsen, die sich meist hinter der Schilddrüse befinden. Ihre Hauptaufgabe besteht in der Regulierung des Calciumhaushalts im Körper. Dies passiert über die Ausschüttung des Parathormon. Die häufigste Erkrankung der Nebenschilddrüsen sind gutartige Tumoren (Adenom), die unkontrolliert das Nebenschilddrüsenhormon) produzieren. Ist dies der Fall steigt der Calciumwert im Blut. Erkrankungen der Nebenschilddrüsen bleiben allerdings oft lange unbemerkt, da die Symptome sehr vielfältig sein können. Klassischerweise treten Nierensteine, Magengeschwüre und Osteoporose auf. Aber auch psychische Verstimmungen (Depressivität, Ängste, Stimmungsschwankungen) und Darmbeschwerden (Verstopfungen, Sodbrennen)können Ausdruck einer solchen Überproduktion sein. Seltener sind Erkrankungen der Nebenschilddrüse Folge eines chronischen Nierenversagens. Hierbei kommt es durch eine lang andauernde Nierenfunktionsstörung zu einer stark erhöhten Produktion von Nebenschilddrüsenhormon. Aufgrund der engen Zusammenarbeit mit der Klinik für Nephrologie hier im Universitätsklinikum Mannheim besteht eine besondere Expertise in der Behandlung dieses sekundären bzw. tertiären Hyperparathyreoidismus.
Bösartige Erkrankungen der Nebenschilddrüse sind äußerst selten. Unterfunktionen sind meist die Folge von Operationen an der Schilddrüse.
Wie weise ich eine Überfunktion der Nebenschilddrüse nach?
Meist fällt ein erhöhter Calciumspiegel im Blut auf. Wenn dann auch das Phosphat im Urin erhöht ist, liegt der Verdacht einer Überfunktion sehr nahe. Ein erhöhter Parathormonspiegel im Blut ist der Nachweis eines sog. Hyperparathyreoidismus, also einer Überfunktion der Nebenschilddrüsen. Ist dies der Fall, muss nach einem gutartigen Tumor einer Nebenschilddrüse (Nebenschilddrüsenadenom) gesucht werden.