Sarkomforschung
Um in der Therapie von Sarkomen voranzukommen, sind klinische Studien unerlässlich. Hier werden Verträglichkeit und Effektivität neuer Medikamente überprüft. Es werden auch neue Behandlungsformen erprobt.

Inzidenz <5:100.000
Sarkome sind selten
Sarkomoperationen im Jahr
Patientenkontakte jährlich in der Sarkomsprechstunde
Wir beteiligen uns aktiv an nationalen und internationalen Versorgungs- und Forschungsnetzwerken, um Ihre Behandlung, Lebensqualität und Prognose zu verbessern.
Dazu gehören z.B. die Deutsche Sarkomstiftung und SOS Desmoid, die für Sie als Patientenvertretung zur Verfügung stehen. Dazu gehören auch die interdisziplinäre Arbeitsgemeinschaft Weichgewebesarkome der Deutschen Krebsgesellschaft (IAWS). Auf internationaler Ebene sind wir aktive Mitglieder der European Organisation for Research and Treatment of Caner (EORTC), des Europäischen Netzwerks für seltene solide Tumore (EURACAN), des World Sarcoma Networks, Connective Tissue Oncology Society (CTOS) und der Sarcoma Patient Advocacy Global Netwqrk (SPAGN).
Aktuelle Projekte und Studien:
Sarkom Studien
Tumor EcosysTems in Radiation-lnduced Sarcomas (TETRIS)- Strahleninduzierte Sarkome und ihre molekularen Ökosysteme:
Wir möchten die Risikofaktoren und das molekulare Ökosystem von Strahleninduzierten Sarkome besser verstehen, dies wird ermöglicht durch eine gezielte Förderung des DKFZ-Hector Krebsinstituts an der Universitätsmedizin Mannheim. Im optimalen Fall können wir hieraus neue Behandlungsmöglichkeiten entwickeln. Ein weiteres Ziel von TETRIS ist die Bereitstellung von evidenzbasierter und patientenverständlicher Informationen für Betroffene und ihre Angehörigen.
Projektseite: https://www.umm.de/tetris-projekt/
COLOSARC-Q
Kolorektale Resektionen und Rekonstruktionen bei Patient*innen mit retroperitonealem Sarkom: Evaluation chirurgischer Strategien und postoperativer Lebensqualität
- Multizentrische chirurgische Evaluation von Resektions- und Rekonstruktionsverfahren des Kolons und Rektums im Rahmen von multiviszeralen Resektionen von retroperitonealen Sarkomen
- Erfassung der Lebensqualität betroffener Patient*innen anhand von validierten Fragebögen und semi-strukturierten Interviews
- Ziel: Erleichterung der intraoperativen Entscheidungsfindung bei Sarkomresektionen, Identifikation von Einflussfaktoren auf Komplikationen, Anpassung des perioperativen Therapiealgorithmus an die Patientenbedürfnisse
- In Kooperation mit der der Deutschen Sarkom-Stiftung und der ILCO Baden-Württemberg, gefördert von der Assoziation Chirurgische Onkologie (ACO) der DGAV
Ansprechpartner: Dr. med. Madelaine Hettler
Doktorandin: Anna Eich
Prosa+
Das Überleben bei Sarkomen verstehen: Risikoprofile, Befinden und unerfüllte Bedarfe – Ein Projekt von Forschenden, Sarkomzentren und Patienten-Expert:innen.
Methodik: Multizentrische Beobachtungsstudie mit einmaliger Patient:innen-Befragung
Ziel: patientenberichtete Angaben (patient-reported outcomes, PROs), Erfahrungen (PRE) und die sozioökonomische Situation von Sarkomüberlebenden zu erfassen.
Einschlusskriterien: Erwachsene Sarkomüberlebende ohne aktive Krankheit oder mit chronischer Erkrankung ≥ 5 Jahre nach der Diagnose. Ausschlusskriterien: Fehlende Fähigkeiten, die Fragebögen zu verstehen und auszufüllen.
Teilprojekt: Qualitative Analysen von semistrukturierten Patienteninterviews zur Präzisierung und Ergänzung der Untersuchung in Kooperation mit dem Zentralinstitut für seelische Gesundheit.
Gefördert: Deutsche Krebshilfe
Ansprechpartner: Prof. Dr. Jens Jakob, Dr. Franka Menge, Dr. Katrin Scharpf
Die Rolle von BMP-9 für Entstehung und Progression von Sarkomen
Das Bone Morphogenetic Protein 9 (BMP-9) ist an vielen biologischen Funktionen beteiligt , darunter auch an der Krebsentstehung. Im chirurgischen Forschungslabor wird durch moderne Analysemethoden anhand von Blut- und Tumorgewebeproben die Rolle von BMP-9 für die Entstehung und das Wachstum von Weichgebesarkomen untersucht. Das Projekt wird durch die Wilhelm-Sander-Stiftung gefördert.
Ansprechpartner: PD Dr. rer. Nat. Katja Breitkopf-Heinlein
Retroperitoneale Sarkome –
Krebsregisterdaten vs. Daten einer Expertenkohorten
Im Rahmen des Projekts erfolgte eine Analyse der Übertragbarkeit von Daten zu retroperitonealen Sarkomen (RPS) aus Expertenkohorten auf die allgemeine Population der RPS-Patient*innen. Hierfür wurde eine Expertenkohorte mit einer Kohorte aus dem baden-württembergischen Krebsregister verglichen und statistisch analysiert. Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachjournal der deutschen Krebsgesellschaft, dem Journal of Cancer Research and Clinical Oncology, publiziert.
(https://www.doi.org/10.1007/s00432-024-06033-5)
Ansprechpartner: Prof. Dr. Jens Jakob
Doktorandin: Franziska Neemann und Christian Silcher
REtroperitoneal SArcoma Registry (RESAR)
Die RESAR-Studie (REtroperitoneal SArcoma Registry) ist eine prospektive, multizentrische Beobachtungsstudie unter der Schirmherrschaft der TransAtlantic Retroperitoneal Sarcoma Working Group (TARPSWG). Ziel ist die standardisierte Erfassung klinischer Daten sowie die Sammlung radiologischen und pathologischen Materials von Patient*innen mit primären retroperitonealen Sarkomen, die in spezialisierten Zentren, wie dem Mannheimer Sarkomzentrum, behandelt werden.
Ansprechpartner: Dr. med. Madelaine Hettler
Doktoraden: Nikolaj Shustikov und Charlotte Gündisch
Subprojekte:
Metaanalyse zu strahleninduzierten Sarkomen
Das Ziel der Metaanalyse ist die Risikofaktoren für die Entstehung strahleninduzierter Sarkome zu identifizieren und ein besseres Verständnis der Entität zu erzeugen. Die Ergebnisse der Metaanalyse sollen potenzielle Ansätze zur Reduktion der Inzidenz strahleninduzierter Sarkome aufzeigen und dienen als fundierte Grundlage für zukünftige Forschungsprojekte in diesem Bereich.
Doktorandin: Carla Krug
Retrospektive Analyse von strahleninduzierten Sarkomen
Bei diesem Projekt handelt es sich um eine retrospektive Analyse verschiedener Einflussfaktoren auf die Entstehung, sowie Eigenschaften von strahleninduzieren Sarkomen. Hierzu werden Daten von Patient*innen mit strahleninduziertem Sarkoms ausgewertet, welche im Rahmen des DKFZ/NCT/DKTK MASTER (Molecularly Aided Stratification for Tumor Eradication)-Programms in Heidelberg analysiert wurden. Das Ziel der Studie ist die Identifizierung der molekularen Eigenschaften und davon ableitbaren Therapien. Zusätzlich hierzu erfolgt eine systematische Literaturanalyse der molekularen Eigenschaften von strahleninduzierten Sarkomen.
Doktorandin: Lena Raster
Strahleninduzierte Sarkome nach Brustkrebs
Retrospektive Auswertung der zentrumseigenen Fälle von strahleninduzierten Sarkomen, mit Fokus auf die Mehrheit von strahleninduzierten Angiosarkomen nach Brustkrebs. Im Rahmen dieses Projekts analysieren wir Einflussfaktoren auf die Entstehung und Behandlung dieser strahleninduzierten Sarkome.
Doktorandin: Josefine Dahlström
Weitere Studien
Erfassung des Einflusses der Akupunktur auf den postoperativen Schmerz und die Regeneration nach Resektion von Weichteiltumoren der Extremitäten (APOSTT)
Die APOSTT-Studie untersucht prospektiv die Wirkung einer Akupunktur nach der Resektion von Weichteiltumoren der Extremitäten auf die postoperativen Schmerzen. Die Ergebnisse bilden die Grundlage für die Planung zukünftiger randomisierter, kontrollierter Studien zur Untersuchung der Effektivität einer postoperativen Akupunktur.
Ansprechpartner: Prof. Dr. Jens Jakob und PD Dr. Cui Yang
Doktorandin: Hannah Fischer
MRT-Bildgebung bei Weichgewebesarkomen – Evaluation der verwendeten Bildsequenzen
Die aktuelle S3-Leitlinie empfiehlt für die Diagnostik adulter Weichgewebesarkome eine MRT-Bildgebung inklusive einer funktionellen diffusionsgewichteten Sequenz (ADC). Im Rahmen der Studie soll untersucht werden, welche MRT-Sequenzen im klinischen Alltag tatsächlich umgesetzt werden und wie die funktionelle Bildgebung dabei vertreten ist, da diese die Tumorcharakterisierung insbesondere hinsichtlich des Gradings prätherapeutisch unterstützen kann.
Ansprechpartner: Dr. med. Madelaine Hettler
Doktorandin: Josephine Kirschstein